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Daten und Fakten

Krise als Chance nutzen! Die Alleinerziehendenverbände fordern gezielte Maßnahmen gegen Kinderarmut


Berlin/Bozen, 17.Mai 2010

Die im europäischen Netzwerk zusammengeschlossen Verbände fordern die Regierungen auf, gerade in der Krise an der Bekämpfung von Kinderarmut und am Ausbau der Infrastruktur festzuhalten. "Die europaweite Wirtschaftskrise darf nicht als Rechtfertigung für die Kürzung familienpolitischer Leistungen herhalten. Wir müssen die Krise als Chance sehen und jetzt die richtigen politischen Prioritäten für die Zukunft setzen", bekräftigte Edith Schwab, ENoS-Präsidentin anlässlich des Jahrestreffen der Alleinerziehendenverbände am 15. Mai 2010 in Bozen, Südtirol.

Die Kinder von Alleinerziehenden sind in fast allen Ländern die größte von Armut betroffene Gruppe. Das Armutsrisiko von Kindern in der EU beträgt 19 Prozent, das von Einelternfamilien 35 Prozent. Insgesamt gelten 20 Millionen Kinder als arm. Arme Kinder nehmen nachweislich weniger an Bildungsangeboten teil, gehen nicht zu gleichen Anteilen auf weiterführende Schulen und sind seltener in Vereinen und Freizeitinitiativen zu finden. Armut von Kindern hat erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftsstandorte der Staaten, die auf eine leistungsstarke, innovative und kreative nachwachsende Generation angewiesen ist. In den Ausbau von qualitätsvoller Kinderbetreuung und der kostenlose Zugang zu Bildungseinrichtungen aller Art muss weiter investiert werden, wenn die gegenwärtige Wirtschaftskrise nicht zur Dauerkrise werden soll.

Die Stärkung der Binnenstruktur ist eine politische Aufgabe, die sofort und für alle Kinder realisiert werden muss. Kindern ist aus dem Steueraufkommen der Länder eine finanzielle Grundsicherung zu bezahlen, die es ermöglicht, dass jedes Kind mit gesundem Essen, mit kindgerechtem Wohnraum, mit autonomen Freizeitmöglichkeiten und mit einem Angebot an vielfältigen Bildungsangeboten versorgt wird. Es steht in der Verantwortung der Staatengemeinschaft, für das Wohl jeder Kindergeneration zu sorgen - und nicht nur die Banken und die Wirtschaft mit Milliardenbeträgen zu unterstützen.

Das Netzwerk der europäischen Einelternfamilien wird sich gezielt dafür einsetzen, Kürzungen zu verhindern und die Regierungschefs an ihre Verantwortung für die nachfolgende Generation zu erinnern.

 

*Asociación de Madres Solteras “Isadora Duncan”, Spanien ; Federació Catalana de Famílies Monoparentals, Spanien ; Fédération Syndicale des Familles Monoparentales, Frankreich ▪ Österreichische Plattform für
Alleinerziehende, Österreich ; Schweizerischer Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Schweiz ; Sveriges Makalösa Föräldrar, Schweden ; Südtiroler Plattform für Alleinerziehende, Italien ; Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Bundesverband e.V., Deutschland